Ökologisch

Bei unseren Bauprojekten achten wir umfassend auf ökologische Aspekte. Die Sanierung bestehender Bausubstanz hat Vorrang vor Neubauten. Bei den Renovierungsarbeiten kommen häufig recycelte Baumaterialien zum Einsatz: Historische Balken finden bei uns eine sinnvolle Verwendung ebenso wie alte Ziegel, Steine und Latten.

Bei allen neuen Materialien achten wir konsequent auf deren Umweltverträglichkeit: Holz aus der Region, Lehmbau statt Zement, Dämmung mit Materialien auf Altpapierbasis, Farben und Kleber aus nachwachsenden Rohstoffen.

Durch sorgfältige Dämmung und Lüftungssysteme erreicht der Großteil unserer Gebäude Niedrig-Energie-Standards. Strom und warmes Wasser wird regenerativ durch Photovoltaik-Anlagen und Solarkollektoren erzeugt. In Neumühlen und am Ökozentrum experimentieren wir mit Pflanzenklär- und Regenwassersammelanlagen.

Auch durch die gemeinschaftliche Nutzung von elektrischen Geräten verringert sich unser ökologischer Fußabdruck. Car-Sharing gibt es in Stedorf. Und teilweise organisieren wir unsere Nahrungsmittel gemeinsam: So bietet eine Food-Coop in Stedorf Bio-Produkte für alle, der große Garten mit reichlich Wildobstbäumen ermöglicht so manche Marmelade…

Solar-Anlage

Auf dem Dach des Ziegenstalls auf dem Grundstück des Stedorfer AllerWohnen-Hofes ist die größte Photovoltaik-Anlage des Landkreises montiert. Seit vielen Jahren liefert sie schon Strom und  der Projektkasse die Einspeisevergütung. Im Jahr 2009 konnten wir den KfW-Kredit für ihren Bau zurückzahlen und in einigen Jahren wird sie ihre einstigen Anschaffungskosten wieder reingeholt haben.

Der Strom aus der Sonne ist übrigens nicht die einzige regenerative Energiequelle der AllerWohnenprojekte. Die Hofgemeinschaft Stedorf hat zudem inzwischen auch eine Solarthermie-Anlagen zur Warmwassergewinnung mithilfe der Sonne.

Lehmputz & -ofen

Lehm macht Räume wohngesund und bietet viele Anwendungsmöglichkeiten.

Wir haben in allen Projekten in vielen Räumen Lehmputz an der Wand – aufgetragen direkt auf Stein, aber auch auf dämmende Stroh- und Holzfaserplatten an den Außenwänden.

Das Größte ist ohne Zweifel der zentrale, wunderbare Lehmofen im Stedorfer Haupthaus. Er wird mit Holz beheizt und ist gekoppelt mit einem Gasbrenner für die Tage, an denen keine*r nachlegen kann. Er wärmt direkt und beschickt alle Heizkörper im Haus mit heißem Wasser.  Mit seinen integrierten Sitzbänken und dem Glasfenster, durch das wir dem Feuer zuschauen können, ist er Mittelpunkt unserer Halle, einem Wohlfühlort im Winter, vor dem sich zum Plaudern, Vorlesen oder Musizieren gerne Menschen treffen.

Lehm ist…

  • recyclebar
  • energiesparend
  • feuchtigkeitsregulierend
  • raumluftreinigend
  • optisch vielfältig und ansprechend
  • ohne Gesundheitsgefahren zu verarbeiten
  • kostenlos zu bekommen – aber auch aufbereitet in verschiedenen Luxusversionen erhältlich

Dämmung

Sehr viel der Energie, die wir als statistische Durchschnittsmenschen verbrauchen, wird für das Heizen unserer Wohnräume benötigt. Deshalb war es der AllerWohnen von Anfang an wichtig, möglichst wenig Energieverlust in Kauf zu nehmen. Einige unserer Häuser erreichen Passivhaus-Standard.

Wir arbeiten mit verschiedenen ökologischen Dämmstoffen:

In viele Dachschrägen, aber auch in senkrechte Wände haben wir eine dicke Schicht Zellulose eingebracht. Die grauen Flocken aus Altpapier werden mit einem riesigen „falsch-herum-geschalteten Staubsauger“ eingeblasen.

Aus Hanf und Wolle sind weiche und hautsympatische Dämmplatten im Angebot. Wir verwenden sie auch gerne zum Stopfen von schmalen Schlitzen und Löchern.

Holzweichfaser und Strohmatten sind gute Putzträger und Dämmschichten zum Beispiel zwischen einer Altbauwand und einer Schicht Lehmputz.

Noch viel mehr Informationen über Ökologisches Dämmen gibt es im Norddeutschen Zentrum für nachhaltiges Bauen, kurz NZNB, auf dem Gelände des Ökologischen Zentrums in Verden.

Zur Webseite des NZNB

Ökologische Ernährung

Die AllerWohnen schreibt niemandem vor, was sie essen sollen.

Aber in den Wohnprojekten ist Vielen durchaus die Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung wichtig.

Dazu gehört dann zum Beispiel in unterschiedlicher Konsequenz, experimentell oder regelmäßig:

  • … der gemeinsame Einkauf auf dem Markt oder über das Gemüseabo (gemueseabo.com).
  • … das Anlegen und Pflegen eines Gemüsegartens.
  • … der gemeinsame Einkauf beim Biogroßhandel, um günstig an Grundnahrungsmittel und haltbare Produkte zu kommen.
  • … der Einkauf im Bioladen oder in Hofläden in der Umgebung.
  • … gemeinsames Kochen und Essen.
  • … gegenseitiger Austausch, wenn es mal viel Marmelade, Kuchen, Gemüse oder selbstgemachter Brotaufstrich geworden ist.
  • … leckere Reste-Rezepte für Köstliches aus Überbleibseln.
  • … gemeinsame Essen, häufig vegetarisch oder vegan.
  • … der Kontakt zu den Höfen in der Umgebung, die ökologisch wirtschaften. Der ist besonders eng vom Stedorfer Hof aus – kein Wunder, mit dem Rad ist es nicht weit zum nächsten Bioland-Hof in Westen. Dort leben viele engagierte Menschen, die Schwung in den Südkreis von Verden bringen.

Verträgliche Mobilität

Die AllerWohnen hat kein Mobilitätskonzept für ihre Bewohner*innen. Aber einiges fällt auf:

Viele der Stedorfer*innen arbeiten in Verden im knapp 10 Kilometer entfernten Ökozentrum und die meisten von ihnen erreichen dieses per Rad, per Bahn oder Bus. Auch aus Neumühlen werden täglich Drahtesel gen Ökozentrum gesteuert.

In Stedorf stehen definitiv mehr Fahrräder als es Hofbewohner*innen gibt. Das ist gut so, denn häufig genug wollen Gäste mit aufs Rad. Wer mit der Bahn kommt und auf dem Hof erwartet wird, wird nicht selten per Tandem am dorfeigenen Bahnhof abgeholt.

Im AllerHaus sind die meisten Wege kurz. In wenigen Minuten sind Schule, Bioladen, Bahnhof, Wochenmarkt und so weiter auch zu Fuß erreicht.

Auf dem Stedorfer Hof schließlich steht ein Elektroauto, das von einer Fahrgemeinschaft genutzt und im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes zu Mobilität auf dem Lande ausgewertet wird. Mit dem knallgrünen Wagen kommt man einmal nach Bremen und zurück, bevor er wieder an die Steckdose muss. Zudem hat sich im sehr aktiven Nachbardorf Westen eine dorfeigene eCarsharing-Genossenschaft (REALweg.de) gegründet, mit der derzeit Verhandlungen über eine weitere Standorteröffnung am Stedorfer Hof geführt werden.